Hände waschen…aber warum?

Heute ist Montag.
Nicht irgendein Montag.
Wir haben heute den Montag im Jahr 2020, an dem fast in der gesamten Bundesrepublik Deutschland die Schulen & Kindergärten für einen Zeitraum von circa fünf Wochen geschlossen bleiben.

Heute ist Montag, der 16. März 2020.

Diese Schließzeit von Schulen & Kindergärten liegt also nicht an langen Sommerferien, sondern hat etwas mit der Verbreitung eines neuartigen Virus zu tun. Dieser Virus aus der Familie der Coronaviren wurde Ende Dezember 2019 zum ersten Mal in der chinesischen Provinz Wuhan entdeckt & breitet sich seitdem immer weiter aus. Seit kurzem wird sogar von einer sogenannten Pandemie gesprochen, einer sich weltweit ausbreitenden Krankheit.

Hände unter fließendem Wasser. Hände waschen ist wichtig.
Richtig Hände waschen. Das sollte ein jeder von uns…nicht nur zu Zeiten des Coronavirus.

Die Kinder bleiben also erst einmal daheim. Damit aber keine Langeweile aufkommt, möchte ich Dir auf meinem Blog in den nächsten Tagen & Wochen Inspiration bereit stellen, die Zeit mit Deinem neugierigen Forschernachwuchs zu gestalten.

Heute starten wir mit einem Experiment, das Dich & Deine Forscherbande daheim für einige Zeit beobachten kann: es geht um’s Hände waschen. Doch was bringt das eigentlich? Das genau wollen wir herausfinden.

Was wir benötigten: Mindestens 3 Scheiben Brot (frisch aus der Tüte & noch nicht mit Händen angefasst – möglichst vom Bäcker), entsprechend viele Plastiktüten (z.B. Zippertüte), Klebeband, Edding, Seife, Waschbecken, Handtuch, Zange oder Pinzette, Teller

Was zu tun ist: Die erste Brotscheibe wird mit Hilfe einer Zange oder stabilen Pinzette aus der Brottüte genommen. Von dort wird sie sofort & ohne Zwischenablage in eine frische Plastiktüte gesteckt, die mit KONTROLLE oder ähnlichem beschriftet wird. Die Tüte muss nun fest verschlossen & mit Klebeband aufgehängt werden. Fenster, Wand oder Kühlschranktür eignen sich dafür.
Wir haben das Brot am Tag zuvor beim Bäcker gekauft.

Zwei Scheiben Brot in einer verschlossenen Plastiktüte. Die Brotscheiben sind 1 Tag alt und wurden nicht angefasst.
Die ersten Brotscheiben sind bereit: unsere Kontrollen.

Weiter geht es mit der nächsten Brotscheibe. Diese wird erneut vorsichtig aus der Brottüte genommen & auf einen Teller zwischengeparkt. Nun machen wir unsere Hände schmutzig. Dazu steifen wir überall mit ihnen entlang: über Tische, Stühle, Türklinken, Lichtschalter, durch die Spielzeuge, was uns auch einfällt, wir lassen unsere Hände darüber gleiten. Wenn die Hände ausreichend „dreckig“ sind, streichen wir mit den Handflächen über unsere Brotscheibe. Nun kommt auch diese in ihre Tüte – beschriftet mit „schmutzige Hände“ – & hängen sie neben unsere Kontrolle.

Zwei Scheiben Brot in einer verschlossenen Plastiktüte. Die Brotscheiben wurden mit schmutzigen Handflächen angefasst.
Welche Lebenwesen waren wohl auf unseren schmutzigen Händen versteckt? In Kürze werden wir es wissen.

Jetzt müssen wir uns für die letzte Brotscheibe vorbereiten. Diese soll nämlich mit sauberen Händen angefasst werden. Also: auf ins Badezimmer! Doch wie geht das richtige Waschen der Hände? So einfach:

1. Hände unter fließendem Wasser abspülen.
2. Die Hände nur mit Seife ordentlich einreiben. Das Wasser bleibt aus.
3. Wasser marsch: die Seife wird abgespült.
4. Zum Schluss die Hände gut mit einem sauberen Tuch abtrocknen.

So einfach geht es, das Waschen der Hände: erst das Wasser, dann die Seife, dann die Seife mit Wasser wegspülen & am Ende noch trocknen.

Hier findest Du einen schönen Aufkleber der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (www.bzga.de), der genau zeigt, wie das richtige Händewaschen klappt.

Diese sauberen Hände dürfen nun über die dritte Brotscheibe gestrichen werden, bevor diese in der letzten Plastiktüte verschwindet und neben den anderen drei Brotscheiben einen Platz findet. Nun heißt es warten, warten, warten. Ein täglicher genauer Blick lohnt sich aber!

Sechs Scheiben Brot sind in Tüten verpackt. Sie hängen an der Wand. Je drei von einer Sorte Brot. 2 Brote wurden nicht berührt, 2 Brote wurden mit sauberen Händen berührt, 2 Brote wurden mit schmutzigen Händen berührt.
Die Vorbereitungen sind getroffen & jetzt dürfen unsere Lebewesen wachsen, die wir nicht mit bloßem Auge sehen können.

Was wir herausgefunden haben: Bei uns hat es eine Woche gedauert, da konnten wir deutliche Veränderungen auf den Brotscheiben erkennen, die wir mit schmutzigen Händen berührt haben. Aber schau selbst:

2 Reihen mit je 3 Broten sind zu sehen. Die obere Reihe ist ein Brottyp. Die untere Reihe ist ein zweiter Brottyp. Links sind Brote, die nicht berührt wurden; rechts hängen Brote, die mit gewaschenen Händen bzw. in der Mitte sind Brote, die mit schmutzigen Händen angefasst wurden.
Unser Ergebnis: Das Testbrot & das Brot, das mit gewaschenen Händen berührt wurde, sind weiter unauffällig. Das Brot, das aber mit schmutzigen Händen angefasst wurde, ist bewachsen.

So schön, wie bei diesen beiden Versuchsreihen klappt es leider nicht immer. Aber wir können wunderbar erkennen, dass es nur Bewuchs auf den Broten gibt, die mit schmutzigen Händen berührt wurden. Zu sehen sind die Kulturen nur dann, wenn es zuvor eine einzige Zelle gab, die sich vermehrt hat. Und tatsächlich sind die Kontrollbrote bzw. Brote, die mit gewaschenen Händen berührt wurden, unauffällig. Das reicht mir aus, mir weiterhin regelmäßig & ordentlich meine Hände zu waschen.

Dir wünsche ich jetzt viel Freude, beim selber Ausprobieren daheim. In jedem Fall hoffe ich, dass Dir schon durch die vorgestellten Bilder deutlich geworden ist, dass Hände waschen dabei hilft, weniger Erregern – Mikroorganismen, Viren, Bakterien, etc. – zu begegnen, die mit jedem Griff an Mund, Nase oder Augen, einen leichten Weg in unseren Körper finden.

Bleib gesund.

Viele Grüße
Andrea

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