Die Das Osterfest steht vor der Tür & wir feiern den Frühling, der immer mehr erwacht & auch unsere Lebensgeister weckt. Zwar wird der Osterbrauch heute als christlicher Brauch beschrieben, geht aber eigentlich auf die heidnische Tradition des Frühlingsfestes zurück. Als Symbol für den „Neuanfang“ in der Natur & die Fruchtbarkeit steht also von jeher das Ei. Sogar im Orient oder im alten Ägypten wurde das Ei als Zeichen für neues Leben verwendet.
In diesem Jahr haben wir uns in den Experimentierwerkstätten mit Farbe & bunten Eiern beschäftigt. Dabei durften die selbst gefärbten Eier nicht fehlen; aber auch nicht die schönen grünen Hühnereier, die ich dank zweier süßer Araucana-Hennen von Tanja alias Tante Tilda zur Verfügung gestellt bekommen habe. Tanja beherbergt neben ihrer Familie eine bunte Vielzahl hübscher Tiere, deren Erlebnisse man auf Instagram herrlich verfolgen kann. Herzlichen Dank noch einmal, liebe Tanja!
Inspiriert von der wundervollen Farbvielfalt weißer, hellbrauner, dunkelbrauner & in diesem Jahr eben auch grüner Hühnereier, habe ich mit den Forschern untersucht, warum Eier gefärbt werden & wie man sie mit Hilfe der Natur anfärben kann.
Davon möchte ich Dir heute berichten & vielleicht färbst Du ja auch noch einige Eier, die zum Osterfest sicherlich einen freudigen Abnehmer finden.
Aus dem Supermarkt oder vom Bauernhof kennen wir weiße & braune Hühnereier. Natürlicherweise gibt es aber auch Hühner, die grüne oder bläuliche Hühnereier legen. Doch wie kommt es, dass Hennen Eier mit unterschiedlicher Farbe legen? Überlegungen, wie es zu den verschiedenen Schalenfarben kommt, gibt es zahlreiche.
Tatsächlich ist die Farbe der Eischale in der genetischen Information des Huhns festgelegt. Jede Hühnerrasse legt ihre Eier in einer bestimmten Schalenfarbe. Braun, weiß oder creme-farben sind dabei am weitesten verbreitet. Einen Hinweis darauf, welche Farbe die Eischale einmal haben wird, geben die Ohren der Hühner: Tiere mit weißen Ohrscheiben legen weiße Eier, Tiere mit roten Ohrscheiben legen hingegen braune Eier. Dieses Merkmal gilt allerdings nur für reinrassige Hühner.
Im 19. Jahrhundert wurden sogenannte Araucana-Hühner aus Südamerika nach Europa eingeführt. Diese Hühnerrasse legt grüne bis grün-bläuliche Eier. Geschmacklich unterscheiden sich diese Eier nicht von den uns bekannten braunen oder weißen Eiern.
Die natürliche Färbung der Eischale erfolgt durch Einlagerung von Pigmenten in die Kalkstruktur. Bei der braunen, aber auch grünen Färbung der Schale werden rötliche Pigmente des Hämoglobins aus dem Blut abgebaut & über eine speziellen Drüse in die Schale abgegeben. Bei weißen Eiern werden keinerlei Farbstoffe in die Schale eingelagert.
Die Eischale bei Hühnern besteht zum allergrößten Teil aus Kalk, das die Wissenschaftler Calciumcarbonat (CaCO3) nennen. Wusstest Du, dass dieser Baustoff auch ein wichtiger Bestandteil Deiner Zähne ist?
Diese Kalkschale ist zudem von Poren durchzogen. Mehr als 10.000 solcher Poren durchziehen die Schale eines Hühnereis. Dadurch wird die Schutzschale elastischer & es kann ein Gasaustausch mit dem Inneren des Eis stattfinden. Der Aufbau der Schale ist ein technisches Meisterwerk, denn sie zeichnet sich durch eine außerordentliche Stabilität aus. So kann die Schale das bis zu 20-fache des Eigewichtes aushalten.
Die Eischale ist außerdem der Teil des Ei‘s, den wir mit Hilfe von Farbstoffen anfärben können. Dieser Brauch stammt wohl aus dem Mittelalter, als die Färbung helfen sollte, ältere Eier von frischen zu unterscheiden. Die Eier wurden hart gekocht & mit Roter Beete oder Zwiebelschalen gefärbt. So konnten die Eier länger gelagert werden. …und so geht’s:
Was wir benötigen: frische Hühnereier, 500g Rote Beete oder 2 EL Kurkuma oder Zwiebelschalen, Kochtopf, stabile Gummibänder, Netze von Zwiebeln oder Nylonstrümpfe.
Was zu tun ist: Verziere Deine Eier, indem Du sie mit Gummibänder um die Eier befestigst, die Eier in alte Zwiebelnetze wickelst oder – gerne auch mit einer Blüte oder einem Blatt – in einen Nylonstrumpf knotest.
Nun legst Du die Eier in einen mit Wasser gefüllten Topf & lässt die Eier bei leicht sprudelndem Wasser für gut 10 Minuten kochen. Dabei gibst Du entweder das Kurkuma ins Wasser oder verwendest das Wasser, das Du vom Kochen der Roten Beete gewonnen hast.
ACHTUNG: Wenn Deine Eier gekocht sind, lass sie in Ruhe abkühlen, ohne sie mit Wasser zu überspülen. Das Kühlen mit Wasser kann die Schale beschädigen, was Bakterien den Eintritt ins Ei erleichtert, was die Haltbarkeit von ca. 3 Wochen im Normalfall, deutlich reduziert.
Was wir gelernt haben: Das Färben der Eier mit natürlichen Farbstoffen macht Spaß, weil den Forschern bewusst wird, wo in der Natur überall Farbstoffe zu finden sind. Die Färbung fällt dabei deutlich schwächer als mit künstlichen Farben aus, was durch die individuelle Musterung aber egalisiert wird.
Die Färbung geschieht in der Kalkschale des Ei‘s. Die Farbpigmente lagern sich in den Poren der Schale an, können aber nicht ins Innere des Ei‘s gelangen.
Dir wünsche ich nun auch viel Freude beim Färben oder auch nur Genießen bunter Hühnereier.
Mit vor-österlichen Forschergrüßen
Deine Andrea