Hast Du einen Garten? Oder eine Lieblingsblume?
Einen Garten hatte ich fast immer. Meine gesamte Kindheit über bin ich in den Genuss eines Gartens gekommen & auch meine Kinder freuen sich über ein kleines Stück Grün hinter unserer Wohnung.
Aber: von mir wurde er immer nur zum Spielen oder genießen genutzt. Meine Mutter & meine Geschwister haben das Thema Pflanzen besetzt – unser Garten war immer wie aus einer Gartenzeitschrift: bunt, vielfältig & stets blühte eine wunderschöne Blüte. Alles war perfekt aufeinander abgestimmt.
Zum Landschaftsgärtner hat es dann auch nur bei meinen Geschwistern, aber nicht bei mir, gereicht; bewundert habe ich sie dafür schon oft!
Tja, was soll ich Dir sagen, auch im Studium war die Botanik für mich eher ein Pflicht- als ein Wahlfach. Eine Unterscheidung des Pflanzenreiches kennt bei mir bis heute nur die drei Kriterien „Blume, Strauch, Baum“. Eine kurzzeitige Ausnahme gab es: im Grundstudium musste ich ein Herbarium zusammenstellen, das mindestens 100 Pflanzen mit Blüte oder Frucht & Blättern beinhalten musste. Das Sammeln hat unglaublich viel Spaß gemacht & wurde mit einer glatten 1 benotet. Davon ist leider nur wenig hängen geblieben, außer der kleine Sauerampfer (Rumex acetosella, ein Knöterichgewächs) oder das Hirtentäschelkraut (Capsella bursa-pastoris, ein Kreuzblütler), die ich immer noch erkenne, wenn sie am Wegesrand blühen.
Seit drei Jahren ist das anders & einmal im Jahr freue mich auf unser kleines Familien-Garten-Pflanz-Forscher-Projekt.
Alles fing mit einem Geschenk an meine Kids an: Sonnenblumensamen. Beim Überreichen wurde mein Sohn gleich ganz hellhörig, als es hieß: „Du pflanzt die Samen in Eurem Garten ein & dann blüht eine Sonnenblume, wenn Du Geburtstag hast“. Tatsächlich hat sich damals die erste Blüte am Tag seines Geburtstag geöffnet – Wunder können so schön sein! Du kannst mir glauben, wie fasziniert wir alle waren.
Seitdem säen, begießen, hegen & pflegen wir unsere hübschen Pflänzchen jedes Jahr auf’s Neue & freuen uns immer, wenn wir mit einer wunderschönen Blüte belohnt werden. Mittlerweile stammen unsere neuen Sonnenblumen aus den Samen, die die Kids im Herbst aus den verblühten Blüten heraussammeln. Diese überwintern dann bei uns & werden im Frühjahr feierlich eingepflanzt.
Die Sonnenblume zählt übrigens zur Pflanzenfamilie der Korbblütler & ihr lateinischer Name heißt Helianthus annuus. Dabei kommt der erste Namensteil von dem griechischen Wort helios = Sonne & anthos = Blume. Ursprünglich stammt die Sonnenblume aus den USA. Seit dem 16. Jahrhundert kennt man die Sonneblumen aber auch schon in Europa & erfreut sich seitdem an ihrer Wuchshöhe, die mit 1-2m beachtlich ist, & ihren wunderschönen, bis zu 40cm breiten Blüten. Die Sonnenblume zählt zu den einjährigen Pflanzen, die in jedem Jahr neu angepflanzt werden muss. Gut für uns, denn so können wir unser Sonnenblumenprojekt auch in den nächsten Jahre weiter führen.
Du möchtest auch ein Pflanz-Projekt ausprobieren? Das ist ganz leicht: besorge Dir Samen Deiner/ Eurer Lieblingsblume & folgt der Anleitung, wann & zu welchen Bedingungen gepflanzt & angezogen werden muss. Dabei könnt Ihr das gesamte Jahr beobachten, wie sich die Pflanze entwickelt & verändert.
In unserem Garten wachsen neben den Sonnenblumen noch unterschiedliche Wald- & Zuchterdbeeren, die uns seit einigen Wochen regelmäßig süße Köstlichkeiten zaubern, sowie zahlreiche Tomatensorten, die auch langsam alle reif werden & auf ihren Verzehr durch uns warten.
Zum Schluß habe ich Dir ein paar Bilder unseres Sonnenblumenjahres zusammengestellt.
Jetzt wünsche ich Dir einen sonnigen Tag.
Dein Andrea