Zu besonderen Anlässen, vor allem aber an Silvester oder zu Neujahr dürfen Wunderkerzen oft nicht fehlen. Mir gefällt ja der bayerische Name für diese verzauberten Kerzen besonders gut, da heißen sie nämlich Sternerlwerfer. Für Deinen nächsten besonders magischen Forschermoment möchte ich Dir heute ein spannendes Zauberexperiment vorstellen, bei dem eine Wunderkerze die Hauptrolle spielt. Bist Du dabei?
Sicherheitshinweis: Für das heutige Experiment möchte ich Dich bitten, vorsichtig zu sein! Bitte prüfe ganz genau, dass der Aufbau Deines Versuches sicher und auf nicht-brennbarem Untergrund steht, alle Zuschauer ausreichend Abstand halten, im besten Fall auch ihre Augen mit einer Schutzbrille schützen, und ein großes Gefäß mit Wasser bereit steht.
Dann kann es ja losgehen!
Was wir benötigen: leere Glasflasche mit Schraubdeckel (Milch- oder Sahneflaschen eignen sich gut), Knete, dünne Kerze, Wunderkerze, Feuerzeug oder Streichholz, Schutzbrille
Was zu tun ist: Wir befestigen ein wenig Knete im Deckel der Glasflasche, legen ihn mit der Knete nach oben auf eine feuerfeste und stabile Unterlage, und stecken eine Kerze hinein. Die Kerze wird entzündet und die Glasflasche kopfüber auf den Deckel geschraubt. Nun wird beobachtet, was passiert.
Die Kerze unter der Glasflasche verbraucht Sauerstoff.
Ist der Vorrat des Gases unter dem Glas verbraucht, erlischt das Feuer.
In einem zweiten Versuch, stellen wir neben unsere Kerze auch eine Wunderkerze. Jetzt werden beide angezündet: Wunderkerze & Kerze. Darüber stellen wir erneut unsere Glasflasche. Was wird passieren?
Sind eine klassiche Kerze und eine Wunderkerze unter der Glasflasche entzündet,
verbrauchen beide den Sauerstoff aus der vorhandenen Luft.
Schnell erlischt jetzt die Kerzenflamme.
Die Wunderkerzen bezaubert aber weiterhin…so lange,
bis der Brennstoff abgebrannt ist.
Was wir herausgefunden haben: Damit ein Feuer brennen kann, werden Energie (Hitze), Brennstoff und Sauerstoff benötigt. Den Sauerstoff bekommt die Flamme in der Regel aus der Luft. Stellt man ein Glas darüber, wird der Sauerstoff verbrannt und die Kerzenflamme erlischt, sobald kein Sauerstoff mehr vorhanden ist.
Wird gleichzeitig eine Wunderkerze angezündet, erlischt diese Zauberkerze nicht – auch nicht, wenn ein Glas verhindert, dass neuer Sauerstoff an die Flamme heranreicht und, wenn der Sauerstoff der Luft bereits verbraucht wurde. Der Grund dafür ist, dass die Wunderkerze ihren Sauerstoff immer bei sich hat. In der Wunderkerzenpaste ist ein Stoff namens Bariumnitrat enthalten. Dieser zerfällt beim Verbrennen und setzt Sauerstoff frei. Diesen kann die Wunderkerze dann für die weitere Verbrennung nutzen.
Dank dieses „Sauerstofftanks“ könnte die Wunderkerze sogar im Weltall brennen, wo es keine Luft und somit auch keinen Sauerstoff gibt. Daher nenne ich die Wunderkerze auch gerne Raketenkerze.
Beeindruckend ist dieses Experiment allemal, oder wie siehst Du das?
Viel Spaß beim Forschen.
Deine Andrea
Liebe Andrea,
es ist immer faszinierend, wie kleine Dinge wie Wunderkerzen so viel Geheimnis und Zauber in sich tragen. Ich stimme dir zu, der bayerische Name „Sternerlwerfer“ verleiht diesen funkelnden Kerzen eine gewisse Magie.
Dein vorgestelltes Experiment ist wirklich spannend und zeigt auf beeindruckende Weise, wie wichtig Sauerstoff für das Feuer ist. Die Vorkehrungen für Sicherheit sind klug und notwendig, besonders bei solchen Experimenten. Es ist erstaunlich zu beobachten, wie die klassische Kerze unter der Glasflasche erlischt, sobald der Sauerstoff verbraucht ist. Doch die Wunderkerze, mit ihrem „Sauerstofftank“ in Form von Bariumnitrat, bleibt weiterhin verzaubernd und strahlend.
Die Tatsache, dass die Wunderkerze sogar im Weltraum brennen könnte, dank ihres eigenen Sauerstoffvorrats, ist wirklich beeindruckend und zeigt, wie faszinierend die Wissenschaft sein kann.
Vielen Dank für diese interessante Vorstellung des Experiments! Es regt definitiv dazu an, die Faszination für Wissenschaft und ihre Magie zu entdecken.
Viele Grüße und weiterhin viel Freude beim Forschen
Liebe Lesenase,
Deine Rückmeldung zu meinem Wunderkerzenexperiment hat mich sehr gefreut. Vor allem, weil der Spaß am Nachmachen anscheinend übergeschwappt ist.
Ein herzlicher Forschergruß.
Deine Andrea